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mittelstandsforum shanghaiAm 27. November 2020 war die DCGS  von der „Stiftung Deutsche und Chinesische Kultur“ und dem BVMW zum 4. Deutsch-Chinesischen Mittelstandsforum in Shanghai eingeladen. Unser Vorsitzender Jürgen Eberbach sprach im Rahmen des „Round table“ ein Grußwort.

 

Grußwort zum Deutsch-Chinesischen Mittelstandsforum Shanghai 27./28.11.2020

Sehr geehrter Herr Botschafter Shi,

sehr geehrter Herr Konsul Cuntz,

sehr geehrte Damen und Herren!

Es ist eine große Ehre und Freude für mich, von Frau Direktorin Liang zu einem Grußwort für das diesjährige Mittelstandsforum des BVMW in Shanghai eingeladen worden zu sein.

Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit anhand von 4 Beispielen die Aktivitäten der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Südbaden im interkulturellen Bereich und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit vorstellen.

1. Südbaden ist eine Region im äußersten Südwesten Deutschlands, deren Wirtschaftsleben traditionell durch mittelständische Firmen unterschiedlicher Art gekennzeichnet ist. Viele von ihnen pflegen schon sehr lange intensive Beziehungen mit China, insbesondere auch zu Taicang und Suzhou. Es sind nicht nur Produktionsfirmen, sondern auch Anbieter von Dienstleistungen und touristischen Angeboten.

Von großer Bedeutung gerade für kleinere und mittelgroße Firmen ist es, zukünftige deutsche Mitarbeiter auf einen Arbeitsplatz in China gut vorzubereiten, oder auch chinesische Angestellte zu finden, die profunde Kenntnisse der deutschen Kultur besitzen, um spätere Probleme und Missverständnisse zu vermeiden. Bereits vor etwa 15 Jahren haben wir deshalb begonnen, mit deutschen Schülern nach China zu reisen, ihnen Grundlagen der chinesischen Kultur und Geschichte nahe zu bringen, chinesische Freunde zu treffen und die Lebens- und Arbeitsbedingungen für deutsche Expats vor Ort kennen zu lernen. Gerne erinnere ich mich an die großzügigen Einladungen deutscher Firmen aus unserer Region in ihre Werke und Büros in Taicang, wo man solche Erfahrungen machen konnte, und dazu sogar noch mit deutschem Essen in der Werkskantine verwöhnt wurde. Gleichzeitig führten wir am Gymnasium in Staufen im Umland von Freiburg Chinesisch als spätbeginnende Fremdsprache ein und etablierten dort das erste Konfuzius-Klassenzimmer in Deutschland. Die Firma IKA in Staufen lud jedes Jahr 2 herausragende chinesisch-lernende Schüler der Oberstufe zu einem 4-wöchigen Praktikum in ihr Zweigwerk nach Guangzhou ein und übernahm die Druckkosten für ein schulinternes Chinesisch-Lehrbuch.

2. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach besteht die Möglichkeit für chinesische Studenten, das Fach „International Business“ oder „Tourismus“ zu studieren, lokale Firmen und Institutionen bieten entsprechende Ausbildungsplätze an. Deutschen Studierenden wird ermöglicht Chinesisch zu lernen und ein Praktikum in China zu absolvieren.

3. Es freut mich ganz besonders, heute auch einen Vertreter der Stadt Suzhou begrüßen zu können. Nicht nur zu Taicang sondern auch zu Changshu gibt es gute und enge Verbindungen mit Südbaden. Changshu und Freiburg sind Standorte der beiden einzigen UWCs beider Länder. Im letzten Jahr bekam ich die Gelegenheit zu einem Besuch des UWC in Changshu und zu Gesprächen mit Vertretern der Stadt Changshu über eine zukünftige Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Der Gründer des UWC, Herr Mark Jiapeng Wang, hat zusammen mit anderen Investoren aus Suzhou und Freiburg das ehemalige Malteserschloss in Heitersheim (in der Nähe von Freiburg) erworben und plant dort, in den nächsten Jahren eine internationale Schule für chinesische Schüler zu eröffnen.

4. Die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und touristischen Beziehungen zwischen Deutschland und China wurden und werden im Rahmen der Globalisierung und im Rahmen der Belt-and Road Initiative immer vielfältiger und enger. Deshalb sollen nicht nur deutsche Schüler und Studenten auf eine zukünftige Tätigkeit in China vorbereitet werden, sondern auch chinesischen Schülern und Studierenden soll die Möglichkeit angeboten werden, sich auf eine Tätigkeit in Deutschland bzw. Europa in unterschiedlichen Funktionen, sei es in der Wirtschaft, Kultur oder Diplomatie gut vorzubereiten. Deshalb haben wir mit einem Partner in Shanghai (Shanghai Runxiang Education Technology) ein interkulturelles Programm erarbeitet, welches jungen Chinesen eine hochqualifizierte Einführung in die deutsche und europäische Kultur, Geschichte und Wirtschaft bietet. Wir arbeiten dabei u.a. mit Dozenten der Universität Freiburg, Abgeordneten des Europaparlaments in Straßburg und des deutschen Bundestags sowie mit China-erfahrenen südbadischen Firmen sehr effizient zusammen. Zusätzlich sollen auch persönliche Begegnungen mit jungen Deutschen ermöglicht werden.

Ich hoffe sehr, dass sich die Bedingungen bald weltweit wieder soweit normalisieren mögen, dass wir unsere Planungen schnellstmöglich in die Tat umsetzen können. Und ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem BVMW im Bereich des interkulturellen Austauschs.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!